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Ein grosses Geschenk für kleine Ohren

DAS MAGAZIN VON NEUROTH

OHREN AUF BEIM SPIELZEUGKAUF

Ein großes Geschenk für kleine Ohren

Autor*in

Marion Kirbis

Gastautorin

01.04.2019

Ostern rückt immer näher und für Kinder ist die traditionelle Suche nach dem Osternest das absolute Highlight. Besonders beliebt ist es natürlich, wenn der Osterhase neues Spielzeug versteckt. Da uns Kinderohren besonders am Herzen liegen, haben wir uns deshalb die Frage gestellt: Ab wann ist ein Spielzeug eigentlich zu laut und worauf sollte man beim Spielzeugkauf zum Beispiel achten?

Am Ostersonntag ist die Vorfreude der Kinder gross. Ehrgeizig durchforsten sie den Garten – oder das Wohnzimmer – und spekulieren: Wo sind die Nester dieses Jahr versteckt? Wer findet seines zuerst? Und hat der Osterhase neben Schokolade und bunt gefärbten Eiern sogar das ein oder andere Spielzeug versteckt? Die Chancen stehen gut, denn Spielwaren sind nach Süssigkeiten und Eiern das drittbeliebteste Ostergeschenk, wie eine Studie des österreichischen Handelsverbands letztes Jahr bestätigte. Doch das ein oder andere Spielzeug ist lautstärkentechnisch nicht ohne, wie Konsumentenschützer immer wieder feststellen – das reicht von ferngesteuerten Autos mit Motorengeräuschenbis zu den altbekannten Trillerpfeifen. Wer Kindern und ihren Ohren zu Ostern eine Freude machen will, setzt deshalb am besten auf Geschenke, die das Gehör nicht überstrapazieren.

Zu lauter Spielspass?

Wie Geräusche wahrgenommen werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Abstand zur Geräuschquelle, die Dauer der Beschallung und das persönliche Lautstärkeempfinden einer jeden Person nehmen Einfluss darauf, ob man Töne als störend einstuft. Die Lautstärke von Geräuschen wird entweder als Schalldruckpegel (bei kurz andauernden Tönen) oder als Dauerschallpegel (Durchschnittswert in einem längeren Zeitraum) in Dezibel angegeben. Zur besseren Einschätzung: Ein normales Gespräch liegt mit rund 60 Dezibel (dB) im angenehmen Bereich. Regen Strassenverkehr mit etwa 80 dB nehmen die meisten Menschen als sehr laut wahr und ein Presslufthammer ist mit 100 dB bereits eine Belastung für die Ohren. Die Schmerzschwelle liegt bei 130 dB.

Experten der Arbeiterkammer Oberösterreich haben kürzlich verschiedene Spielwaren getestet und deren Geräuschpegel gemessen: Alle getesteten Produkte erreichten Werte über 60 Dezibel. Mit Werten zwischen 70 und 90 dB stellten viele der Produkte eindeutige Lärmquellen dar. Abhängig davon, wie lange sich Kinder mit lauten Spielzeugen beschäftigen und wie weit sie von der Geräuschquelle entfernt sind, empfiehlt die AK verschiedene Richtwerte zur Orientierung: Handelt es sich um „ohrnahe“ Spielzeuge, wie zum Beispiel Spielzeugtelefone, die nach dem Aktivieren in der Regel länger als eine halbe Minute einen Ton von sich geben, sollten 60 dB nicht überschritten werden. Bei einem grösseren Abstand, etwa bei Tisch- oder Bodenspielzeugen wie ferngesteuerten Autos oder Robotern, und kürzerer Geräuschbelastung (ca. 5 bis 30 Sekunden) sind maximal 85 dB empfehlenswert. In den Händen gehaltene Spielsachen mit weniger als fünf Sekunden andauerndem Soundeffekt sollten die Grenze von 90 dB nicht überschreiten.

Tipps für die Geschenkauswahl

Prinzipiell gelten für Kinderspielzeuge strenge Vorschriften und Höchstgrenzen für deren Lautstärke, an die sich Hersteller halten müssen. Kinder folgen allerdings beim Spielen meist nicht deren Gebrauchsanleitungen, sondern oft ihren ganz eigenen Regeln. Sie können Lautstärken noch nicht so gut einschätzen wie Erwachsene, spielen Sounds oft wiederholt ab und halten sich das Spielzeug trotz hoher Lärmbelastung ans Ohr. Die Konsumentenschützer empfehlen daher: „Prüfen Sie beim Kauf von Spielsachen, wie laut das Spielzeug tatsächlich ist!“

Wenn das potenzielle Ostergeschenk Ihnen bereits im Laden zu laut vorkommt, ist es wahrscheinlich nicht fürs Kinderzimmer geeignet. Anhand von Gütesiegeln und Warnhinweisen auf den Verpackungen kann man sich ein genaueres Bild über die Funktionsweise machen. Informieren Sie sich darüber, ob das Spielzeug dauerhaft gleichmässig laute Töne oder schädlichere Impulsgeräusche wie plötzliches Knallen oder Pfeifen abgibt. Achten Sie darauf, ob die Lautstärke regulierbar ist und ob es geräuschärmere Alternativen für Produkte gibt.

Kinder haben ausserdem auch Spass an Spielsachen, die ohne Lautsprecher und Musikeffekte auskommen. Geräuscharme Geschenke wie Bauklötze, Kuscheltiere, Legosteine, Brettspiele, Puzzles oder Bücher machen sich genauso gut im Osternest. Darüber freuen sich neben dem Nachwuchs ebenso die Eltern, die statt der Dauerbeschallung durch elektronisches Spielzeug ruhige Osterfeiertage geniessen können.

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