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Tag gegen Lärm 2021

DAS MAGAZIN VON NEUROTH

„TAG GEGEN LÄRM“ AM 28. APRIL

Wie zu viel Lärm die Ohren belastet

Autor*in

Thomas Huber - Neuroth-Pressesprecher - PR/Content

Thomas Huber

Neuroth

27.04.2021

Jeder Fünfte leidet unter Lärm. Und die Lärmbelastung im täglichen Leben nimmt stets zu – ein Risiko, dem sich vor allem auch Jugendliche wegen zu lauter Musik immer häufiger aussetzen. Auch zu langes Kopfhörer-Tragen im Homeoffice kann für unsere Ohren auf Dauer belastend sein. Häufige Folge der Dauerbeschallung: ein Tinnitus. Zum „Tag gegen Lärm“ beantwortet Hörakustik-Experte Fabian Heeg von Neuroth die wichtigsten Fragen.

 

1. Was sind die grössten Lärmquellen in unserem Alltag?

Jeder Fünfte in Europa leidet unter gesundheitsschädlichem Lärm. Vor allem zu viel Umgebungslärm bleibt laut der Europäischen Umweltagentur EEA ein weit verbreitetes Problem – auch in der Schweiz. Der Strassenverkehr stellt die Hauptlärmquelle dar, gefolgt von Schienenverkehr, Flugverkehr und Industrie. „Lärm ist in unserem Alltag allgegenwärtig, wird aber nach wie vor unterschätzt. Deshalb nehmen wir oft gar nicht mehr bewusst wahr, dass ständige Lärmbelästigung unser Gehör auf Dauer gefährden kann. Das Thema verlagert sich vom Arbeitsplatz auch zunehmend in den privaten Bereich“, sagt Fabian Heeg, Hörakustikmeister und Hörtrainer des Hörakustikspezialisten Neuroth. Das reicht vom Musikhören über das Heimwerken bis zum Motorradfahren.

2. Ob im Homeoffice oder beim Musikhören: Inwieweit können Kopfhörer dem Gehör schaden?

Stundenlange Telefon- und Videokonferenzen können sich auf das Gehör schlagen – genauso wie zu langes bzw. lautes Musikhören über Kopfhörer. „Vor allem zu Corona-Zeiten tragen viele im Homeoffice über längeren Zeitpunkt Kopfhörer. Umso wichtiger ist es, seinen Ohren zwischendurch auch gewisse Pausen zu gönnen und auf die richtige Lautstärke zu achten“, sagt Heeg.

Zu lautes Musikhören sei vor allem auch ein Risiko, dem sich im Alltag immer mehr Kinder und Jugendliche aussetzen. Musik über In-Ear-Kopfhörer erreicht oft Spitzen bis zu 110 dB. Die kritische Grenze liegt ab einer gewissen Dauer bei 85 Dezibel. Laut WHO gefährdet mehr als 1 Milliarde Jugendlicher und junger Erwachsener zwischen 12 und 35 Jahren – das sind rund 50 Prozent – wegen zu lauter Musik ihr Gehör. Dass auch immer Jüngere gewisse Hörprobleme haben, kann der Hörakustik-Experte bestätigen.

 

3. Wie kann sich zu viel Lärm auf die Gesundheit auswirken?

„Lärmschwerhörigkeit ist die zweithäufigste Art einer Hörminderung nach der Altersschwerhörigkeit und zählt in der Schweiz zu den häufigsten Berufskrankheiten“, sagt Heeg. Dabei knicken die feinen Haarzellen im Innenohr wie Streichhölzer und sterben ab. Dadurch kommt es zu einer dauerhaften Hörminderung. Das Hören wird dumpf, das Sprachverstehen wird schwierig. Oft geht auch ein Tinnitus – sogenanntes Ohrensausen bzw. -pfeifen – damit einher.

Auch die psychischen und körperlichen Auswirkungen von Lärm sind vielfach belegt. „Ab einer Lärmbelastung von rund 55 Dezibel fällt die Konzentration bereits immer schwerer. Ein Lärmpegel ab 85 Dezibel – zum Beispiel Strassenverkehr – wird bei längerer Belastung zum Gesundheitsrisiko“, erklärt der Neuroth-Hörakustiker. Mögliche weitere Folgen sind z.B. ein erhöhter Stresspegel, Bluthochdruck, Schlafstörungen oder ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Fazit: „Nicht nur die Ohren leiden unter Lärm, sondern der gesamte Körper“, sagt Heeg.

 

4. Wie kann man sich generell im Alltag vor Lärm schützen?

Unsere Welt wird immer schneller, bunter und lauter. Deshalb wird es immer wichtiger, sich der täglichen Lärmbelastung bewusst zu werden und vorzusorgen. Man sollte dem Gehör regelmässige Ruhepausen gönnen. Einmal im Jahr sollte man ausserdem einen Hörtest bei einem HNO-Arzt oder Hörakustiker machen. „Für den Alltag gibt es verschiedene Gehörschutzlösungen, die unsere Ohren entlasten – egal, ob bei der Arbeit, beim Handwerken oder auch beim Sport“, sagt Heeg.

„Optimal sind massgefertigte Gehörschutz-Lösungen, die individuell ans Ohr angepasst werden und deshalb besonders angenehm zu tragen sind“, sagt Heeg. Der grosse Vorteil ist ein spezieller Filter: „Die Umgebungsgeräusche werden dadurch lediglich gedämpft. Das heisst, Stimmen und Warnsignale können trotz Gehörschutzes problemlos wahrgenommen werden“, sagt der Hörakustik-Experte.

 

5. Was kann man im Falle eines Tinnitus tun?

Ein Tinnitus (lateinisch „tinnire“, d.h. „klingeln“) ist ein immer weiter verbreitetes Phänomen, unter dem schätzungsweise rund eine Million Schweizer leiden. In Europa sollen insgesamt rund 42 Millionen Menschen von einem chronischen Tinnitus betroffen sein. „Ein Tinnitus ist oft die Folge einer Hörminderung oder einer zu hohen Lärmbelastung. Zum Beispiel, wenn man sich dauerhaft in lauter Umgebung aufhält oder bei zu grosser plötzlicher Lärmeinwirkung, wie etwa einem Knall“, sagt Fabian Heeg, der das Neuroth-Hörcenter in Zug leitet. Laut Medizinern kann es aber auch viele weitere Ursachen geben, wie z.B. zu viel Stress, Verspannungen oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Laut einer neuen Metaanalyse von Forschern der Universität Manchester und des NIHR Manchester Biomedical Research Centres kann auch eine Corona-Infektion negative Auswirkungen auf das Gehör haben: 14,2 Prozent der befragten Covid-19-Patienten berichteten von einem Tinnitus, 7,6 Prozent von einem Hörverlust als Folge.

Generell gilt: „Wenn man das Gefühl hat, schlechter zu hören oder ein Pfeifen im Ohr feststellt, ist ein Gang zum HNO-Arzt unerlässlich – je früher, desto besser“, empfiehlt der Neuroth-Hörakustiker. Bei einem Tinnitus sei es besonders wichtig, Strategien zu entwickeln, um ihn auszublenden: „Ist eine Hörminderung die Ursache, können Hörgeräte nicht nur dabei helfen, das eingeschränkte Hörvermögen zu verbessern, sondern auch die lästigen Geräusche zu überlagern.“ Auch ein Hörtraining kann nützlich sein, um Ohrengeräusche im Alltag in den Hintergrund zu rücken – genauso wie Übungen zur Stressbewältigung und Entspannung.

„Laute“ Zahlen & Fakten

  • „Internationaler Tag gegen Lärm“ am 28.4.2021: Seit 1996 findet jedes Jahr am letzten Mittwoch im April der „International Noise Awareness Day“, der „Tag gegen Lärm“ (initiiert vom New Yorker „Center for Hearing and Communication“), statt. Damit soll auf  Lärm als Umweltthema aufmerksam gemacht werden. Weltweit gibt es Aktionen, um das Bewusstsein für das eigene Gehör zu schärfen.
  • Lärmschwerhörigkeit ist die zweithäufigste Art einer Hörminderung nach der Altersschwerhörigkeit.
  • 85 Dezibel: Das ist jene Grenze, ab der Lärm für die Ohren ab einer gewissen Dauer gefährlich werden kann. Mögliche Folgen: Hörminderung, Schlaflosigkeit, hoher Blutdruck, etc.
  • Hört man Musik mit einer Lautstärke von rund 105 Dezibel, liegt das für das Ohr maximal verträgliche Pensum bei lediglich 18 Minuten pro Woche.
  • 120 Dezibel: Hier liegt auch die durchschnittliche Schmerzgrenze des menschlichen Ohrs.

Auf die Ohren hören:

Kostenloser Hörtest bei Neuroth

In jedem Neuroth-Fachinstitut kann man kostenlos einen Hörtest machen und sich über individuelle Gehörschutz-Lösungen für alle Lebensbereiche unverbindlich informieren. Weitere Infos gibt es gleich hier online oder unter der Serviceline 00800 8001 8001.

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