Was bedeutet
Lärm für unsere
Gesundheit?
Wir sind ständig von den verschiedensten Geräuschen umgeben. Der morgendliche Wecker, gefolgt von der Kaffeemaschine, der Verkehrslärm auf dem Weg zur Arbeit, das hektische Grossraumbüro sowie unliebsame Störungen in der Nacht sind nur einige Beispiele dafür. Wann Musik zu viel wird, haben wir bereits im Artikel zum Thema dargestellt – aber wie sieht es mit dem Lärm im Allgemeinen aus?
Woher kommt Lärm?
Ob wir sie als Musik oder als Lärm klassifizieren, alle Geräusche sind Schwingungen, die sich in der Luft als Schallwellen ausbreiten. Der Schalldruck gibt dabei im Wesentlichen an, wie gross diese Schallwellen sind. Je stärker der Schalldruck, desto höher die Lautstärke. Eine Steigerung um bereits 10 Dezibel – der Einheit für Schalldruck – fühlt sich allerdings bereits doppelt so laut an. Auch die Frequenz bzw. die Tonhöhe spielt eine Rolle. Prinzipiell werden tiefe Töne als weniger laut empfunden, trotz gleichem Schallpegel. Auch Infraschall gehört unter Umständen zu den Lärmquellen, obwohl er nicht im eigentlichen Sinne hörbar ist. Unsere Wahrnehmung ist hier also nicht der beste Massstab. Im Übrigen ist auch nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Dauer entscheidend.
Wann genau ist „Lärm“ auch „Lärm“?
Die Unterscheidung zwischen Lärm und angenehmen Geräuschquellen, wie beispielsweise Musik, ist immer individuell. Ein Geräusch oder eine Schallquelle wird dann als Lärm bezeichnet, wenn es bewusst oder unbewusst stört. Lärm ist also durchaus Geschmackssache und wird sehr subjektiv wahrgenommen. Als zweites Kriterium gibt es die Unterscheidung zwischen dauerhaftem bzw. kontinuierlichem Lärm und dem Impulslärm. Ein laufender Rasenmäher zählt hier zur ersten Kategorie, während Feuerwerkskörper oder Korkenknallen zum Impulslärm gezählt werden. Die dritte Lärmkategorie im Bunde ist der intermittierende Lärm. Bei diesem Typus steigt und fällt der Schallpegel, was das körpereigene Alarmsystem auslöst. Ein Beispiel hierfür ist das Klingeln des Weckers.
Macht die Lautstärke den Unterschied?
Im Artikel „Wann ist Musik ungesund“ haben wir das Thema bereits angeschnitten. Nicht nur die Dezibel, auch die Dauer der Lärmbelastung kann einen Hörverlust auslösen. Die Schmerzgrenze liegt bei ungefähr 130 dB, aber bereits 110 dB werden als unangenehm empfunden. Das liegt auch an unserer individuellen Einschätzung. Zur Veranschaulichung haben wir hier ein paar Vergleiche: Zwischen 40 und 60 dB liegt eine normale Gesprächslautstärke. Lautes Musikhören erreicht mitunter schon die 100 Dezibel, während ein Presslufthammer starke 130 dB erzeugen kann. Das Risiko einer Hörminderung tritt im Übrigen ab 80 dB auf.
Was die Dauer damit zu tun hat
Mit der Lautstärke ist es allerdings noch nicht getan. Als Faustregel gilt: Je länger wir einer Geräuschquelle mit einer hohen Dezibel-Anzahl ausgesetzt sind, desto länger brauchen unsere Ohren, um sich zu erholen. Dabei macht unser Gehör – im Gegensatz zu unseren individuellen Präferenzen – keinen Unterschied zwischen Lärm oder Musik. Das heisst, selbst wenn wir vergleichsweise „leisen“ Geräuschen ausgesetzt sind, kann unser Hörvermögen beeinträchtigt werden, wenn sie uns unangenehm sind oder zu lange anhalten.
Es bleibt nicht bei den Ohren
Lärm wirkt sich allerdings nicht nur auf unsere Ohren aus. Da unser Gehör das Warnsystem unseres Körpers ist, ist es auch aktiv, während wir schlafen. Unsere Ohren kommen so gesagt nie zur Ruhe. Unangenehme Geräusche sorgen daher dafür, dass Stresshormone ausgeschüttet werden. Konzentrations- oder Schlafstörungen können bereits bei 25 dB auftreten. Bei einer Dauerbelastung können sogar Änderungen im Hormonspiegel und dem Stoffwechsel bemerken, von der Hirnstromaktivität ganz zu schweigen. Lärm kann also wesentliche körperliche Beschwerden auslösen, darunter Kopfschmerzen, Verspannungen oder Magen-Darm-Probleme. Sind wir ihm langfristig ausgesetzt, führt er sogar zu erhöhtem Blutdruck und im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt.
Wie können wir unsere Ohren unterstützen
Der erste Schritt ist es, Lärm zu vermeiden. Das ist selbstverständlich einfacher gesagt als getan. Wir können aber damit beginnen, Noise-Cancelling-Kopfhörer zu verwenden und auf die Lautstärke und Dauer unseres Musik-Konsums zu achten. Zu beiden Themen haben wir bereits die entsprechenden Artikel für euch. Neben den passenden Kopfhörern und einem gesunden Lebensstil gehören auch die richtigen Schutzmassnahmen dazu, wenn wir unser Gehör unterstützen wollen. Dazu zählen Einweg Ohrstöpsel oder individuell auf das Ohr angepasste Gehörschutz-Otoplastiken, die bei Fachakustikern wie Neuroth erhältlich sind. Diese sind nicht nur gegen Lärm, sondern auch bei verschiedenen Freizeitaktivitäten empfehlenswert, da sie unsere Ohren auch vor Fremdkörpern und Nässe schützen.
Haben ihre Ohren genug vom Lärm?
Wie es mit der eigenen Hörstärke aussieht, ist immer eine Frage der jeweiligen Situation. Klarheit schafft ein unverbindlicher Hörtest bei uns im Neuroth-Hörcenter.
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